LiegenschaftenbesitzerInnen sind zunehmend verunsichert von Medienberichten über steigende Zinsen, Leitzinserhöhungen durch die Nationalbank, FED und EZB sowie die erwarteten Auswirkungen auf die Hypothekenzinsen und die Preisentwicklung auf dem Liegenschaftenmarkt. Auch in der Schweiz hat die Nationalbank kürzlich die Zinsen mit einer Erhöhung der Leitzinsen um 75 Basispunkte wieder in den Bereich der Positivzinsen angehoben. Dies ist zwar für SparerInnen eine gute Nachricht, dürfte jedoch auch die Hypothekenzinsen weiter nach oben beeinflussen.

Vieles deutet ausserdem darauf hin, dass weitere Anpassungen der Leitzinsen nach oben zu erwarten sind. Dies sieht auch avobis, ein unabhängiger Dienstleister mit mehr als 20 Jahren Erfahrung rund um die Themen Immobilien und Hypotheken, in einem kürzlich publizierten Online-Beitrag so.

avobis schreibt: „Die Schweizer Nationalbank gerät aufgrund der wachsenden Inflation ein zweites Mal in Zugzwang, den Leitzins nun auf neu 0.50 % anzupassen. Die Datengrundlage zu den Konsumentenpreisen spricht nämlich zusehends für ein Übergreifen auf die anderen Segmente des Warenkorbs, die in erster Linie nicht durch erhöhte Energiepreise einem Teuerungsschub ausgesetzt waren. … Die kürzlich adjustierte Inflationsprognose der SNB impliziert, dass das Erreichen des Inflationsziels mit einem konstanten Leitzins von 0.50 % mittelfristig nicht sichergestellt werden kann. Dementsprechend sind aus heutiger Sicht weitere Anpassungen zu erwarten. Zusätzlich kann davon ausgegangen werden, dass die SNB am Devisenmarkt durch Zukäufe der eigenen Währung intervenieren wird, um einer Aufwertung der heimischen Währung beizusteuern.“ Damit dürften in Zukunft nicht nur die langfristigen Hypothekenzinsen mindestens auf dem aktuellen Niveau bleiben, sondern auch die Saron-Zinssätze weiter steigen, wie die zwei folgenden Kurven zeigen:

Kurzfristige CHF-Zinssätze (Quelle: avobis)

Hypothekarkredit-Zinssätze mit Laufzeiten über 10 und 15 Jahre (Quelle: avobis)

Aufgrund dieser Ausgangslage erwartet avobis, dass die Schweizerische Nationalbank gezwungen sein dürfte, weitere geldpolitische Massnahmen zu erwägen, um die Inflation im Griff zu behalten. avobis erwartet daher bereits im Dezember 2022 eine weitere Anhebung des Leitzinses um 50 Basispunkte auf 1 Prozent per Jahresende. avobis schreibt weiter: „Die SNB wird mit ziemlicher Sicherheit weitere liquiditätsabschöpfende Massnahmen einsetzen und unter anderem gezielt zu einer Aufwertung der heimischen Währung beitragen, um nicht zu stark an der Zinsschraube drehen zu müssen.“

Im online-Beitrag gibt avobis ausserdem auch eine Einschätzung über die weitere Entwicklung der Zinssätze in weiteren wichtigen Märkten im Ausland.