Ein mit einem speziellen 3D-Druck-Beton von Heidelberg Materials erstellte, grösste 3D-gedruckte Gebäude Europas, wurde kürzlich in Heidelberg feierlich eröffnet. Der Druck des Gebäudes hat Ende März 2023 begonnen und bis zur Fertigstellung des Bauwerks ist bloss etwas mehr als ein Jahr verstrichen. Der ikonische Gewerbebau mit einer Fläche von rund 500 m2 – rund 54 Meter lang, 11 Meter breit und 9 Meter hoch – wird ab Sommer 24 ein Serverhotel beziehungsweise ein Co-Location-Rechenzentrum beherbergen. Heidelberg Materials lieferte für das Projekt rund 450 Tonnen des eigens für den 3D-Betondruck entwickelten Materials i.tech® 3D, das zu 100 % recycelbar ist. Der vollständig mineralische Baustoff beinhaltet ein Bindemittel, dessen CO₂-Fussabdruck rund 55 % unter dem eines klassischen Portlandzements liegt. Projektpartner PERI 3D Construction erstellte mit seinem 3D-Baudrucker die Aussenmauern und Wände des zukünftigen Rechenzentrums.

Gemäss Computerworld ist das Wavehouse Campbell in Heidelberg das derzeit grösste im 3D-Druck entstandene Gebäude in Europa. Ab Sommer 2024 betreibt die Heidelberg iT Management GmbH darin ein Serverhotel beziehungsweise Co-Location-Rechenzentrum. Bild-Quelle: Heidelberg Materials AG

Gemäss Computerworld ist das Wavehouse Campbell in Heidelberg das derzeit grösste im 3D-Druck entstandene Gebäude in Europa. Ab Sommer 2024 betreibt die Heidelberg iT Management GmbH darin ein Serverhotel beziehungsweise Co-Location-Rechenzentrum. Bild-Quelle: Heidelberg Materials AG

i.tech® 3D kam bereits 2020 beim Druck der ersten Wohnhäuser in Deutschland zum Einsatz. Seither hat Heidelberg Materials den Baustoff weiterentwickelt und den CO₂-Gehalt weiter reduziert. Der 3D-Druckprozess selbst ermöglicht durch eine entsprechende Entwurfsplanung im Vergleich zur klassischen Bauweise einen um bis zu 70 % geringeren Materialverbrauch und damit eine weitere CO₂-Reduzierung. Das Verfahren erhöht zudem Geschwindigkeit und Produktivität des Bauprozesses und macht Baustellen durch geringere Staub- und Lärmemissionen sowie einen verringerten Werkzeugeinsatz sicherer.

Schicht für Schicht entsteht in Heidelberg derzeit Europas größtes 3D-Druck-Gebäude – gedruckt mit dem Hightech-Baustoff i.tech® 3D von Heidelberg Materials; Bild-Quelle: Heidelberg Materials AG

Schicht für Schicht entsteht in Heidelberg derzeit Europas größtes 3D-Druck-Gebäude – gedruckt mit dem Hightech-Baustoff i.tech® 3D von Heidelberg Materials; Bild-Quelle: Heidelberg Materials AG

Gemäss Computerworld wurde das Gebäude von „Mense-Korte ingenieure+architekten (Beckum) und SSV Architekten (Heidelberg)“ entworfen. Der 3D-Druck habe elegant geschwungene Wände mit charakteristischen Rillen und bei den Wänden einen Überhang von bis zu 18 Grad ermöglicht.

Bild-Quelle: Heidelberg Materials AG

Bild-Quelle: Heidelberg Materials AG

Der digital gesteuerte COBOD BOD2 3D-Drucker des Bauzu­lieferers Peri habe das Gebäude errichtet, indem er aus einer mächtigen Düse Beton und Spezialmörtel in zentimeter­dicken Schichten aufgetragen habe. Der Roboter sei auch schon bei ähnlichen, aber kleineren Gebäuden im Einsatz gewesen, darunter Ein- und Mehrfamilienhäuser. Bei den Malerarbeiten im Innenraum sei im übrigen ein Malroboter der DAW Deutsche AmphibolinWerke von Robert Murjahn (bekannt durch die Marken CAPAROL und Alpina Weiss) eingesetzt worden.

Schicht für Schicht entsteht computergesteuert die Aussenwand des Gebäudes; Bild-Quelle: Heidelberg Materials AG

Schicht für Schicht entsteht computergesteuert die Aussenwand des Gebäudes; Bild-Quelle: Heidelberg Materials AG