Seit 1972 verleiht der Schweizer Heimatschutz jährlich einer Gemeinde, die sich im besonderen Masse um die Baukultur in ihrem Siedlungsgebiet verdient gemacht hat, den Wakkerpreis. Der Schweizer Heimatschutz nimmt das diesjährige 50-Jahr-Jubiläum der aussergewöhnlich beständigen Auszeichnung zum Anlass, mit vielfältigen Aktivitäten einen Blick zurückzuwerfen – und besonders, nach vorne zu schauen.

Erstmals ermöglicht wurde der Wakkerpreis 1972 durch ein Vermächtnis des Genfer Geschäftsmannes Henri-Louis Wakker an den Schweizer Heimatschutz. Seither sind weitere Legate eingegangen, dank denen er den Preis bis heute vergeben kann.

Der Wakkerpreis zeichnet Gemeinden aus, die bezüglich Ortsbild- und Siedlungsentwicklung besondere Leistungen vorzeigen können. Hierzu gehören insbesondere das Fördern gestalterischer Qualität bei Neubauten, ein respektvoller Umgang mit der historischen Bausubstanz sowie eine vorbildliche Ortsplanung, die Rücksicht auf die Anliegen der Umwelt nimmt.

2022 geht der Wakkerpreis an die Gemeinde Meyrin bei Genf

Mit dem Prinzip der Verdichtung durch Aufstockungen wird der grosse Baubestand der 1960er-Jahre ressourceneschonend weiterentwickelt. Mit energetischen Optimierungen und dem Anschluss an ein nachhaltiges Energie. und Wärmenetz wird die CO2-Bilanz der Brauchenergie deutlich verbessert. (Foto: Christian Beutler/Schweizer Heimatschutz

In diesem Jubiläumsjahr geht der Wakkerpreis an die Gemeinde Meyrin. Gemäss dem Schweizer Heimatschutz zeigt die Genfer Agglomerationsgemeinde eindrücklich, wie mit Dialog die Vielfalt als Stärke genutzt werden kann. Damit gelingt es, die Anliegen von Menschen und Natur zusammenzuführen und eine hohe Baukultur mit mehr Biodiversität für alle hervorzubringen.

Was ist zum 50-Jahr-Jubiläum geplant?

Mit mehr als 60 Veranstaltungen in allen Landesteilen und Sprachregionen der Schweiz gehen die Sektionen des Schweizer Heimatschutzes dem Wakkerpreis, seinen Erfolgen und Misserfolgen sowie seinen künftigen Herausforderungen auf die Spur. Eine Übersicht über das Gesamtprogramm finden Sie auf dieser Karte und hier im Detail.

  • Preisverleihung an die Gemeinde Meyrin GE im Jubiläumsjahr am 25. Juni 2022 unter der Teilnahme von Frau Bundesrätin Simonetta Sommaruga in Meyrin.
  • Der von Pro Natura und dem Schweizer Heimatschutz seit 1946 gemeinsam getragene Schoggitaler wird 2022 dem Wakkerpreis gewidmet sein. Unterrichtsmaterialen und neue Angebote für Schulen schaffen Grundlagen für die Auseinandersetzung mit der gelebten Umwelt für Schülerinnen und Schüler.
  • Ein vom Bundesamt für Kultur unterstütztes Forschungsprojekt der Hochschule Luzern HSLU hat die Erfolgsfaktoren für eine hohe Baukultur auf Gemeindeebene untersucht. Bis Mitte 2022 liegen die Resultate vor.
  • Die Verbandszeitschrift «Heimatschutz/Patrimoine» wird den Fokus 2022 mehrfach auf den Wakkerpreis legen. Ein erstes Themenheft ist Ende Februar erschienen.
  • Die Architekturzeitschrift «werk, bauen + wohnen» publiziert 2022 mehrere Beiträge rund um den Wakkerpreis und die Frage, wie eine hohe Baukultur auf Gemeindeebene erzielt werden kann. Gebündelt erscheinen diese Ende Jahr in einem Debattenbuch.