Das Bundesamt für Wohnungswesen BWO veröffentlicht vier mal im Jahr einen Bericht zum Wohnungsmarkt. Das Bundesamt hält in ihrem aktuellen Bericht zum dritten Quartal 2022 (hier als PDF herunterladen) fest, dass der Wohnungsmarkt vor einer Zeitwende stehe. «Tiefe, ja negative Zinsen und ein stetiges Bevölkerungswachstum trugen zu einer robusten Nachfrage und einer verhältnismässig hohen Wohnungsproduktion bei. Namentlich im Mietwohnungsbereich war der Markt schweizweit gesehen zeitweise ausgeglichen. Zinswende und knapper werdende Baustoffe bremsen den Bau von neuen Wohnungen, während die Nachfrage hoch bleibt. Das Wohnungsangebot dürfte sich verknappen.» Und weiter: «Während die Mietpreise leicht ansteigen dürften, dürfte sich der in den vergangenen zwei Jahren äusserst starke Preisauftrieb im Eigentumsbereich abschwächen.»
Angebotspreise dürften bei Miet- und Kaufobjekten weiterhin leicht steigen
Zur Entwicklung der Mietpreise und der Preise für Wohneigentum schreibt das Bundesamt in ihrer Markteinschätzung: «Die Eigentumspreise sind in den zwei vergangenen Jahren beschleunigt angestiegen und haben ein rekordhohes Niveau erreicht. Zuvor war seit der Jahrtausendwende ein mehr oder weniger konstanter Anstieg der Angebotspreise in allen Wohnungsmarktsegmenten zu verzeichnen. Dieser hatte sich ab 2015 abgeschwächt (Eigentum) oder sogar ins Gegenteil verkehrt (Miete). Die Angebotsmieten haben sich danach an peripheren Lagen stabilisiert, in zentraleren Gebieten hielt der Anstieg an – zuletzt teilweise deutlich. Der Anstieg der Eigentumspreise dürfte aufgrund des mangelnden Angebots vorderhand trotz Zinsanstiegen in abgeschwächter Form andauern.»