Die UBS rechnet in ihrer Zinsprognose damit, dass die Schweizerische Nationalbank angesichts der weiterhin über 2 Prozent liegenden Inflation den Leitzins erneut um 0.25 Prozent anheben wird. Sie schreibt: „Die US-Notenbank Federal Reserve und die Europäische Zentralbank beraten Mitte Juni darüber, ob sie die Zinsanhebungen fortsetzen sollen. Eine Woche später – am 22. Juni – setzt sich das Direktorium der Schweizerischen Nationalbank (SNB) zusammen, um den Schweizer Leitzins zu bestimmen.

Die Gesamtinflation in der Schweiz hat sich deutlich zurückgebildet, aber die Kerninflation (ohne Energiepreise) bleibt hartnäckig über der 2-Prozent-Grenze. Dies dürfte die SNB dazu veranlassen, eine weitere Zinserhöhung von 0,25 Prozentpunkten auf 1,75 Prozent vorzunehmen. Damit sollte dann der Zenit in der Schweizer Zinsentwicklung erreicht sein. In der zweiten Jahreshälfte erwarten wir stabile SNB-Leitzinsen, eine erste Zinssenkung dann Mitte 2024.“

Allerdings prognostiziert die Bank, dass diese Zinserhöhungen von den Märkten bereits erwartet würden und daher die Renditen von Staatsanleihen und Hpothekarzinsen davon wenig tangiert sein dürften. Die UBS weiter: „Längerfristig erwarten wir gar einen leichten Rückgang der Zinsen, wenn sich der Fokus der Märkte auf die ersten Leitzinssenkungen verschiebt.“ Die Prognosegrafik zeigt entsprechend bereits ab der zweiten Jahreshälfte eine stabile bis leicht rückläufige Tendenz der Saron-Zinsen.

Quellen: Bloomberg, UBS Switzerland AG Werte bis einschliesslich 2010 basieren auf Libor und ab 2011 auf SARON. Der effektive Zinssatz des Produkts berechnet sich aus Marge + Compounded SARON der jeweiligen Abrechnungsperiode. Für die Berechnung des Zinssatzes kann der Compounded SARON nie kleiner als null sein.

Quellen: Bloomberg, UBS Switzerland AG; Werte bis einschliesslich 2010 basieren auf Libor und ab 2011 auf SARON. Der effektive Zinssatz des Produkts berechnet sich aus Marge + Compounded SARON der jeweiligen Abrechnungsperiode. Für die Berechnung des Zinssatzes kann der Compounded SARON nie kleiner als null sein.

Auch avobis kommt in ihrer aktuellen Einschätzung zum Zinsmarkt zu vergleichbaren Erkenntnissen. Sie schreibt: „Die aktuelle Anpassung des hypothekarischen Referenzzinssatzes in der Schweiz wirft die Frage einer potenziellen Inflationsspirale auf und unterstreicht die Erwartung einer weiteren Zinserhöhung um mindestens 25 Bps in der kommenden Juni-Sitzung. Währenddessen deutet der internationale geldpolitische Kontext auf bedeutende Veränderungen hin: Die EZB nähert sich dem Ende ihrer Zinserhöhungsphase, und die Fed scheint, nach einer Reihe fortlaufender Zinserhöhungen, nun in den Pausenmodus zu wechseln.“ Und weiter: „Die Anpassung des hypothekarischen Referenzzinssatzes von letzter Woche ermöglicht nun eine Erhöhung der Bestandsmieten von bis zu 3.0%. Dies stellt eine positive Entwicklung für Immobilienvermieter dar, löst aber gleichzeitig geldpolitische Bedenken hinsichtlich möglicher Inflationssprünge aus. Die SNB untermauerte kürzlich wiederholt ihre Entschlossenheit, durch zusätzliche Zinserhöhungen gegensteuern zu wollen, wodurch ein weiterer Zinsschritt in diesem Monat als sicher gilt.“ Gemäss avobis ist eine Erhöhung um 50 Punkte in der Junisitzung der Nationalbank das wahrscheinlichste Szenario.