Immobilien weiterhin auf Wachstumskurs.

21.10.2025

Jeweils zum Ende eines Quartals berichtet das Immobilienbewertungs-Unternehmen IAZI AG über den «Gesundheitszustand» des Schweizer Immobilienmarktes. Und die «Good News» sind: seit Jahren geht es gemäss diesen Quartelsberichten einfach immer weiter aufwärts. Das war auch im Q3/25 so.

IAZI schreibt: «Die Preise für Wohneigentum sind im dritten Quartal 2025 weiter gestiegen. Käufer zahlten 1,0% höhere Preise als im Vorquartal, wie der «IAZI Private Real Estate Price Index» zeigt. Auf Jahresbasis ergibt dies bei Eigenheimen einen Preisanstieg von 2,6%. Die Zahlungsbereitschaft für Einfamilienhäuser ist mit 1,1% etwas stärker gewachsen als jene für Eigentumswohnungen (0,8%).»

Die Preise für Wohneigentum sind im dritten Quartal 2025 weiter gestiegen.
Quelle: IAZI AG

Auch bei Renditeliegenschaften habe sich der positive Trend fortgesetzt, schreibt das Unternehmen. Laut dem «IAZI Investment Real Estate Price Index» seien die Transaktionspreise für Mehrfamilienhäuser und gemischt genutzte Objekte im dritten Quartal um 1,3% gestiegen, was auf eine spürbar gewachsene Nachfrage hinweise. Aus Jahressicht resultiere ein nur leicht stärkeres Wachstum von 1,5%, das deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt von 3,0% seit 1998 liege.

Laut IAZI seien die Transaktionspreise für Mehrfamilienhäuser und gemischt genutzte Objekte im dritten Quartal um 1,3% gestiegen.
Quelle: IAZI AG

Sehen Sie sich hier den Marktkommentar von Donato Scognamiglio, VRP der IAZI AG auf YouTube an.

Tiefzinspolitik der Nationalbank als Treiber

Ein wesentlicher Treiber dieser Entwicklung bleibe gemäss IAZI die expansive Nullzins-Geldpolitik der Schweizerischen Nationalbank. Dies erhöhe die relative Attraktivität von Renditeliegenschaften gegenüber festverzinslichen Wertpapieren. Hinzu komme der Ruf von Schweizer Immobilien als sichere Anlage in einer Zeit geopolitischer Unsicherheiten. Globale Machtverschiebungen, militärische Konflikte, Handelshemmnisse und wachsende Staatsverschuldung vieler westlicher Länder verstärkten die Vorzüge der Schweiz als Investitionsstandort.

Abschaffung des Eigenmietwerts wirkt nur am Rande

Die Abschaffung des Eigenmietwerts stelle für die Liegenschaften-EigentümerInnen eine willkommene finanzielle Entlastung in Aussicht; es sei jedoch davon auszugehen, dass dieser politische Entscheid die Preisentwicklung am Immobilienmarkt nur am Rand beeinflussen dürfte. Viel wesentliche Treiber blieben die Zuwanderung, die tiefen Zinsen und die Baulandknappheit.

US-Zölle trüben die ökonomischen Aussichten

Getrübt werde der Ausblick gemäss IAZI hingegen durch die US-Zölle auf Schweizer Exporte, die nun auch Pharmaprodukte umfassen sollen. Diese machen mehr als die Hälfte aller Ausfuhren (ohne Edelmetalle) aus. In Basel-Stadt liege der Pharma-Anteil an den Exporten gar bei rund 80%, wovon ein stattlicher Teil in die USA exportiert werde. Auch in Kantonen wie Nidwalden, Neuenburg, Aargau, Wallis und Waadt, deren Exportanteil in die USA über 20% betrage, könnte das verarbeitende Gewerbe beeinträchtigt werden, befürchtet das Unternehmen. Unklar bleibe aber, ob und in welchem Ausmass sich diese Entwicklung auf die Immobilienmärkte auswirken werde. Wahrscheinlich sei jedoch, dass Unternehmen mit Vorsicht reagierten und insbesondere in der Personalplanung Zurückhaltung übten.

Sinkende Zuwanderung möglich

Die arbeitsmarktbedingte Zuwanderung, die 2025 bereits unter dem Vorjahresniveau liege, könnte sich in den kommenden Monaten folglich nochmals abschwächen. Ein spürbarer Rückgang der Wohnraumnachfrage wäre allerdings nur in einem deutlich negativeren Konjunkturszenario zu erwarten, und ein solches zeichne sich bisher nicht ab: Für das zweite Halbjahr 2025 werde zwar kaum noch Wirtschaftswachstum prognostiziert, eine Rezession sei jedoch nicht zu erwarten. Einzelne regionale Märkte für Geschäfts- und Gewerbeflächen könnten allerdings durch Restrukturierungen und Firmenkonkurse unter Druck geraten, glaubt das Unternehmen.