Ein Leben in schwebenden häuslichen Szenen.
25.09.2025Stellen Sie sich vor, Sie schlendern durch ein Viertel Ihrer Stadt und plötzlich sehen Sie einen Mann schwebend an einer weissen Hauswand, der an einem Bistrotisch sitzt und liest, vor sich eine Flasche Wein. Sie müssten sicherlich zweimal hinschauen, um zu verstehen, was hier vor sich geht.
Nun, das Szenario ist ebenso real wie bizarr. Denn der multidisziplinäre Künstler Thierry Mandon, der in Ardèche, Frankreich, lebt und arbeitet, macht sich selbst zum Gegenstand seiner satirischen Werke. Das Online-Magazin Colossal schreibt: Er «liest in einem Bett, das gefährlich über dem Boden schwebt, oder nippt an einem Glas Wein an einem halbierten Esstisch.»
Laut dem Magazin enthüllen die humorvollen und unbequemen Werke mit den Titeln «Inside-Outside» und «Tableau vivant» eine Reihe langsamer, einsamer Aktivitäten, die im Freien eher zu einem performativen Spektakel als zu einem alltäglichen Moment werden. Sie sprechen Mandons «Suche nach Harmonie und einer stabilen Einheit zwischen Menschen und ihrer Umgebung» an, sagt er, während er buchstäblich Haushaltsgegenstände zerschneidet und an die Fassade eines Gebäudes klebt.
Auf seiner Website schreibt der Künstler: «Thierry Mandon nutzt Video, Fotografie, Performance und Installation, um die Poesie des Alltags einzufangen, und schafft subtile Transformationen, die dem Betrachter die tragischen und komischen Aspekte des Lebens offenbaren.
Charaktere, die Archetypen des Individuums darstellen, werden in unwahrscheinliche, unangenehme und absurde Situationen versetzt. Sie konfrontieren sich mit unvereinbaren Räumen und Zeiten, ihrer menschlichen Existenz, ihren Grenzen, ihren Schwächen oder ihrer kreativen Kraft.
Diese Themen manifestieren sich in Werken, in denen zwei Elemente, zwei Welten, oft in einem prekären Gleichgewicht dargestellt werden und nach Harmonie oder stabiler Einheit zwischen Mensch und seiner Umgebung suchen.»